Lassen Sie uns kurz die aktuellen Entwicklungen weltweit betrachten: Die Umgebung um uns herum wird zunehmend schnelllebiger und chaotischer. Insbesondere im Finanzbereich treffen Algorithmen in Sekundenschnelle Kauf- und Verkaufsentscheidungen an der Börse. Zeitintensive Verpflichtungen in Karriere, Familie und sozialem Umfeld werfen die Frage auf: Ist es unter diesen Bedingungen vernünftig und machbar, sich intensiv um Investments in Einzeltitel zu kümmern?
Im Folgenden nun einige Überlegungen, die meiner Meinung nach gegen das Investieren in Einzelaktien und für die Nutzung von Indexfonds in einem Weltportfolio durch Privatanleger sprechen:
Die Finanzforschung kommt zu dem Schluss, dass das Investieren in Einzelwerte in die Zukunft gerichtet dieselbe Renditewartung besitzt, wie das Investieren in ein sehr breit gestreutes Aktienportfolio. Diese übereinstimmende Renditeerwartung geht jedoch einher mit einem höheren Risiko beim Investment in einzelne Aktien.
Häufig neigen Privatanleger dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Beim Auswahlprozess von Einzelaktien treten sie gegen Mathematiker, Physiker und Analysten mit leistungsstarken Computern an, was zu risikoreichen Entscheidungen führen kann.
Des Weiteren stellt sich die selbstkritische Frage, was mit einem Portfolio aus Einzelwerten geschieht, wenn die kontinuierliche Analyse aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich ist oder nicht mehr gewünscht wird. Mögliche Gründe hierfür könnten Krankheit, Urlaub, berufsbedingte Zeitknappheit oder ein genereller Rückgang des Interesses am Börsenhandel sein.
Wäre es also nicht von Anfang an einfacher, effizienter und vorteilhafter, durch ein Weltportfolio mit verschiedenen Indexfonds die Renditen der Weltwirtschaft zu einem möglichst günstigen Preis einzusammeln und die Ausfallrisiken einzelner Unternehmen zu minimieren?