Wenn Reichtum vergeht, liegt das selten an äußeren Umständen. Die wahren Ursachen liegen oft im Inneren – in Denkfehlern, falschen Selbstbildern und einer Eitelkeit, die ganze Vermögen vernichtet.
Der Ursprung des Reichtums: Konzentration und Mut
Viele große Vermögen entstehen oft durch ein einziges Unternehmen. Diese extreme Konzentration bedeutet Risiko, aber auch einen enormen Hebel. Wer mit eigenem Kapital in das „richtige“ Unternehmen zur „richtigen“ Zeit investiert, kann über Jahrzehnte 30 % Eigenkapitalrendite und mehr pro Jahr erzielen. Doch genau diese Erfolgsformel wird später zum Problem.
Irgendwann – mit Mitte 60 oder später endet aber die unternehmerische Tätigkeit. Das Vermögen ist gemacht. Doch statt gedanklich umzuschalten, glauben viele Unternehmerfamilien, das, was einmal zum Erfolg führte – Konzentration, Kontrolle, Risiko – müsse auch künftig richtig sein. Das ist ein fundamentaler Irrtum.
Dazu das Fallbeispiel: Die Vanderbilts
Cornelius Vanderbilt wurde durch Eisenbahnen an der US-Ostküste zum Multimilliardär. Seine Nachfahren blieben dem Eisenbahnsektor treu – auch als dieser um 1900 rapide an Bedeutung verlor. Autos, Lkws, und mautfreie Freeways machten Eisenbahnen zunehmend überflüssig. Doch die Familie hielt fest – an der Branche, an der Strategie, am Selbstbild. Heute sind Mitglieder der einst reichsten Familie Amerikas mittellos.
Warum passiert sowas?
1. Falsches Selbstbild
Viele Erben glauben, sie seien automatisch Unternehmer oder Investoren – nur weil sie reich sind. Der Großvater war Patriarch, also „muss“ man sein Erbe unternehmerisch verwalten. Das Vermögen breitest in die ausfallsichere Weltwirtschaft streuen? Klingt langweilig – und wird als „unter Niveau“ empfunden.
2. Die Eitelkeitsfalle
Ein Eigenes Family Office, Venture-Capital-Investments, komplexe Steuersparmodelle – all das schmeichelt dem Ego. Doch häufig sind diese Strukturen ineffizient, teuer und riskant.
3. Die Finanzindustrie als Verstärker
Eine ganze Branche lebt davon, das Selbstbild reicher Familien zu bestätigen. Berater, Fondsanbieter, „Club-Deals“, Private Equity – sie verkaufen Geschichten, keine Substanz. Und verdienen, egal ob die Strategie funktioniert oder nicht.
4. Scheitern am Rollenwechsel
Vorher unternehmerischen Macher – jetzt Kontrolle abgeben, Risiken streuen, das widerspricht der DNA vieler Unternehmerfamilien.
Dabei wäre der einfache Weg oft der richtige
Ein weltweit breit gestreutes Portfolio aus Aktien, ergänzt durch qualitativ hochwertige Anleihen. Eine klare Anlagestrategie, disziplinierte Asset Allocation – bspw. eingebettet in eine Liechtensteiner Lebensversicherung zur steuerlichen Optimierung. Kombiniert mit dem entscheidenden Erfolgsfaktor: langfristige Geduld.
Wer das erkennt, wird nicht nur seine Familie absichern – sondern auch das Lebenswerk des Unternehmers ehren durch kluge Bewahrung.