Bei der Auswahl eines Investmentfonds achten viele Anleger auf Anlageklassen, Regionen und Kosten – doch ein oft unterschätzter Aspekt ist die Währungszusammensetzung. Gerade in global ausgerichteten Fonds ist das Engagement in verschiedenen Währungen unvermeidlich. Diese Tatsache bringt nicht nur Risiken mit sich, sondern auch Vorteile – insbesondere im Hinblick auf Diversifikation.
Fonds, die weltweit investieren, halten Wertpapiere aus zahlreichen Ländern. Entsprechend erfolgt ein Teil der Investitionen in US-Dollar, Euro, Yen, Pfund oder auch Schwellenländerwährungen. Jede dieser Währungen unterliegt eigenen Wechselkursentwicklungen. Diese Bewegungen wirken auf den ersten Blick wie ein zusätzliches Risiko – doch genau hier ist eine wichtige Unterscheidung zu treffen: zwischen Schwankung und Risiko.
Schwankung beschreibt kurzfristige, oft unvorhersehbare Bewegungen von Wechselkursen. Sie gehören zur Natur der Märkte. Viele Fonds verzichten daher bewusst auf eine Währungsabsicherung – nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Überzeugung und Kosten. Wechselkursbewegungen wirken wie natürliche Schwankungen und tragen zur Risikomischung im Gesamtportfolio bei. Sie erzeugen zusätzliche Dynamik, die im Sinne einer breiten Streuung sogar stabilisierend wirken kann.
Im Gegensatz dazu beschreibt Risiko die Möglichkeit eines dauerhaften oder gravierenden Verlusts – etwa durch eine langfristige Abwertung einer Währung oder massive wirtschaftliche Probleme in einer bestimmten Region. Ein gut strukturierter Fonds sollte deshalb nicht nur unterschiedliche Anlageklassen, sondern auch verschiedene Währungsräume abdecken.
Natürlich können Wechselkursveränderungen die Fondsperformance beeinflussen. Steigt beispielsweise der US-Dollar gegenüber dem Euro, profitieren Euro-Anleger von einem zusätzlichen Wertzuwachs bei in Dollar geführten Anlagen. Umgekehrt kann eine Dollar-Schwäche die Rendite schmälern. Doch auch hier gilt: Eine intelligente Währungsstreuung verteilt dieses Risiko auf mehrere Schultern.
∑ Die Währungszusammensetzung ist weit mehr als ein technisches Detail. Sie ist ein strategischer Baustein der Portfoliogestaltung. Wer Schwankung und Risiko sauber trennt, erkennt: Währungsvielfalt ist kein Manko, sondern eine Chance zur robusteren Anlage.