Wer sich für Fonds interessiert kommt kaum noch an ETFs vorbei. Viele Privatanleger investieren mittlerweile ihr Geld in sog. ETFs (englisch: exchange-traded fund).
ETFs bilden bestimmte Indizes wie bspw. DAX, EUROSTOXX 50, S&P 500, MSCI World usw. nach.
Ende September 2019 steckten ca. 620 Milliarden EURO in solchen Fonds.
Sie sind börsennotiert und gelten als bequem, preiswert und renditestark. Sie passen zur schönen neuen Welt.
Doch es gibt auch Kritik.
ETFs tun im Grunde nichts anderes als an den Kapitalmärkten vorhandenen Trends zu folgen und sie damit zu verstärken.
Nach Ausbruch einer Krise ist es daher sehr wahrscheinlich, dass sehr große Vermögensverwalter sehr schnell sehr große Bestände an ETFs verkaufen und damit die Kursverluste verstärken, eine mögliche Panik vergrößern und eine Ausbreitung der Krise befördern.
Solche Reaktionen wurden nach der Insolvenz von Lehman Brothers beobachtet.
Die ETF-branche entgegnet dieser Kritik, dass ETFs dem Herdentrieb keinen Vorschub leisten und die Kunden durch ihr prozyklisches Verhalten einen Abschwung verstärken würden.
Und auch die geringen Barreserven der ETFs stellten kein Problem dar, weil nicht die ETF-Gesellschaft direkt die Anteile von Anlegern zurücknimmt, sondern ein sogenannter Market Maker, den die ETF-Gesellschaften einsetzen.
Nach der kräftigen mehrjährigen Erholung bei Aktien und der sich abzeichnenden hohen Schwankungen wird es irgendwann Markbereinigungen geben. Nur weiß keiner wann die stattfinden und wie die sich auswirken werden. Was jedoch auf alle Fälle zu jeder Zeit sicher gilt ist die goldene Börsenweisheit: Bei Kapitalanlagen nicht alle Eier in einen Korb zu legen.